Matti und Sami gewinnt ECFA-Award
Über den Preis und die Begründung der Jury freuen wir uns wahnsinnig!
Wie reagiert eigentlich das gesamte Universum darauf, wenn Eltern und schließlich auch noch Kinder lügen? Zentrale Aspekte, die der Film, den die ECFA-Jury für den diesjährigen Preis ausgewählt hat, auf sehr emotional feinfühlige und humorvolle Weise in den Blick nimmt, sind Probleme wie die Schwierigkeiten der Kommunikation zwischen Kindern und Eltern oder Vätern und Müttern, das Zusammentreffen von verschiedenen Kulturen oder die Idee wie ein zu Hause zu finden ist.
Die ECFA-Jury ist zu der Ansicht gekommen, dass es insbesondere ein Spielfilm ist, der den Preis erhalten soll: Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums von Stefan Westerwelle (2017). Es sind vor allem das überzeugende Drehbuch, die lineare Erzählstruktur und die wunderbare Regie um den 10-jährigen Jungen Matti und seinen kleinen Bruder Sami (gespielt von Nick Holaschke), die überaus gelungen sind, indem sie die Zuschauer ermutigen ganz konkret an den täglichen Dilemmas, denen Matti begegnet, teilzuhaben. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Salah Naoura, ist der Protagonist Matti (gespielt von Mikke Emil Rasch) mit einer überzeugendenden emotionalen Intelligenz ausgestattet. Dadurch werden nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen eingeladen, sich mit seinen sehr eigenen Gedanken über seine Eltern, seinen Bruder und die philosophischen Fragen zum Universum sowie die damit einhergehenden Verknüpfungen, die die Fehler von Erwachsenen auslösen, auseinander zu setzen. Der Film lehrt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, die Augen für die Bedürfnisse und Absichten des Anderen zu öffnen. Die Tatsache, dass Matti und seine Eltern am Ende in Finnland alle Desaster des ‚familiären Universums’ unbeschadet überleben und dem Hamsterrad ihres einfachen Alltags entfliehen können, scheint das wirkliche Wunder dieses Films zu sein.